Eine Ausstellung von Monika Helfer und Sabine Morgenstern

12. März bis 12. Mai 2021 

Eröffnung am 12. März von 14 – 19 Uhr, unter den gegebenen Covid-19 Maßnahmen.
Die Fensterlesung mit Monika Helfer wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

S Ü H N E
Als wären die Geister erzürnt und müssten sich durch ein Labyrinth von Verzweiflung und Elend kämpfen, als müssten sie dort andocken, wo die Angst am tiefsten sitzt. Das ist dort, wo sich herausstellt, dass die Hülle alles ist, dass im Inneren nichts weiter erwartet werden kann. Wenn die Oberfläche alles ist, kann dies aber auch ein Trost sein: Wir können alles sehen, riechen, hören, schmecken, tasten. Die Dinge wollen, dass wir unsere Sinne anstrengen. Wer immer nur hinter die Dinge schauen möchte, der ist faul und egoistisch, er wird hinter den Dingen immer nur sich selbst finden – als ein dürres Gerüst.
In diesem Licht präsentiert sich die Ausstellung zweier Frauen, die eine filigran und scheu, die andere mit dem Daumen auf der Wunde. Zusammen erzählt eine Geschichte von Innen und Außen, Selbstvergessenheit und Träumerei

Monika Helfer

Folterkleid, Sabine Morgenstern & Monika Helfer

Zusehen sind Einzelwerke der beiden KünstlerInnen und die Installation Folterkleid (2019/2020), eine der Gemeinschaftsarbeiten, die eigens für die Ausstellung in der Galerie Lisi Hämmerle entstanden sind. Das Folterkleid, in das Monika Helfer und Sabine Morgenstern einige Kilo Bitumen eingearbeitet haben, steht im Hauptraum der Galerie. Von der Decke hängend, von Eisenstäben durchbohrt und von Schnüren geknebelt, steht es für den Schmerz, die Angst, die Erniedrigungen und die Übergriffe denen Menschen ausgesetzt sind. Bei genauerer Betrachtung scheint es fasst so, als wäre das eigene Leid oft so heftig, dass es wie „Pech“ an einem klebt und man mit ihm auf ewig verbunden bleibt.

Installation Monika Helfer verschwundene Männer:

Sabine Morgenstern,  o.T.,  analoge Fotografie, Unikat, Montage auf Seidenpapier genäht,  2019/20, 68 x 48 cm